Erstaunlich: Bei der Schriftgröße und Schriftart für Webseiten fängt es an. Die Nutzererfahrung ist ein wichtiges Kriterium für eine gelungene Website. Häufig stoße ich auf Webseiten, die kaum entzifferbar sind, da die Buchstaben zu klein oder zu verschnörkelt dargestellt sind.
Warum zwingen Webmaster Leser zu so einem Kraftakt?
Passen die Einstellungen nicht, ist es anstrengend, den Text zu lesen. Besucher verlieren das Interesse am Inhalt, denn du musst immerfort wissen: Der besser zu lesende Text ist nur einen Klick entfernt. Der Besucher geht, wann immer er will.
Heute kläre ich auf, welches die beste Schriftgröße und -art für Websites ist.
Inhaltsverzeichnis
Webseiten Schriftgröße – bitte nicht zu klein oder zu groß!
Eine kleine Anpassung mit großer Wirkung erzeugt die Änderung der Schriftgröße. Bei Word-Dokumenten wird häufig die Stufe 11 oder 12 verwendet. Für Internettexte ist dies zu klein.
Über 40 Millionen Menschen in Deutschland tragen eine Brille. Kleine Buchstaben zu entziffern, wird somit für viele zur Qual. Auch ohne Einschränkung ist es ermüdend, Text in einer nicht passenden Schriftgröße zu lesen.
Ich empfehle, die Schriftgröße 16 (Pixel) zu nehmen. Bei den gängigen Schriftarten ist dies eine auf allen Geräten angenehme Größenordnung.
Und die Überschriften auf der Website?
Die Größe der Überschrift wird von Website-Templates oft automatisch festgelegt. Meist ist ein nicht harmonisches Bild zu beobachten, da die Überschrift im Vergleich zum Text viel zu groß ist. Der Leser wird förmlich erschlagen. Die Buchstaben wirken eher bedrohlich als nützlich. Die Größe der Überschrift passt im Idealfall zum Design der Webseite.
Am besten startest du eine kleine Umfrage. Wie groß muss die Überschrift sein? Wahrscheinlich wirst du feststellen, dass die Überschrift kaum größer sein muss als der Text.
Schriftart für die Webseite – weniger Serifen bedeutet mehr Lesbarkeit
Der Lesefluss verändert sich durch den Schrifttyp. Ein kleines Beispiel im folgenden Bild. Welche der fünf Schriften sind am besten zu lesen?
Schnell wird klar: Weniger ist mehr. Gut lesbare Buchstaben besitzen keine bis wenige Verschnörkelungen (= Serifen). Gerade bei langen Texten ermüden die Augen, wenn du alle Linien verfolgen musst. Daher ist bei Webtexten auf serifenlose Schriften zurückzugreifen.
Der technische Aspekt – Websichere Schriftarten
Aus technischer Sicht stellen viele Geräte und Browser ausgefallene Schriftarten (Webfonts) nicht dar. Die Folge: Auf den unterschiedlichen Endgeräten kommt es zu Fehlern in der Darstellung. Gerade deswegen: Verwende nur „Websichere Schriftarten“. Diese sind auf allen Geräten respektive Systemen vorprogrammiert.
Beispiele sind hier: Arial, Times New Roman, Courier New, Verdana oder Helvetica.
Allerdings sind nicht beliebig viele Schriftarten vorhanden. Eine Abhilfe schaffen die Google-Fonts, die du ins Webdesign integrierst.
Einschub: Obacht bei der Einbindung von Google-Fonts!
Einige Anwälte mahnen Internetauftritte ab, die Google-Fonts remote statt lokal einbinden. Achte darauf, dass die Schriften von Google richtig, also auf deinem eigenen Server gespeichert sind. Mit Tools, die du hier bei Google findest, „Google-Fonts-Scanner“, prüfst du, wie die Schrift auf deiner Internetpräsenz eingebunden ist.
Der Wiedererkennungswert
Entscheide dich für 1 bis 2 Schrifttypen.
Warum?
Besucher merken sich oft unbewusst das Erscheinungsbild einer Webseite. Wenn auf allen Unterseiten eine andere Schriftart gewählt wird, ist eine Wiedererkennung nicht möglich. Der Besucher weiß also nicht, mit wem er es zu tun hat und muss sich immer neu zurechtfinden. Besser ist es, auf allen Webseiten und Printprodukten, wie Visitenkarten die gleiche Schrift zu verwenden.
Auch Zeilenabstand und Schriftfarbe Beachtung schenken!
Neben der Größe und Art ist der Zeilenabstand von Bedeutung. Wie Treppenstufen genormt sind, damit Du nicht fällst, ist der Zeilenabstand für den Lesefluss wichtig. Stimmt das Verhältnis der Abstände nicht, ist das Lesen erschwert. Auch hier ist auf ein stimmiges Gesamtbild zu achten.
Beispiel:
Enger Abstand
Weiter Abstand
Ab 2025 sind barrierefreie Webseiten Pflichtprogramm für Unternehmen. Hier ist die Schriftfarbe ebenfalls von Bedeutung. Der Kontrast der Schrift zum Hintergrund musst du optimal wählen. Ein weißer Hintergrund mit schwarzer Schrift ist ideal. Andere Farbzusammenstellungen gehen gleichermaßen, du musst sie bloß sorgfältig durchdenken. Bitte auch die Rot-Grün-Sehschwäche beachten.
Bedeutung der Schrift für die Suchmaschinenoptimierung (SEO)
Geht der Besucher zu früh, erhöht sich die Bounce Rate. Sie beschreibt, wie schnell Nutzer deine Website wieder verlassen. Dies ist ein wichtiges SEO-Kriterium.
Wenn Besucher eine Seite schnell wieder verlassen, hat das für Suchmaschinen eine klare Aussage. Der Inhalt besitzt keinen Mehrwert zum eingegebenen Suchbegriff. Warum soll die Suchmaschine, die ebenfalls ein perfektes Nutzererlebnis anbieten will, einen solchen Text anzeigen?
Für die Suchmaschinenoptimierung beachte die Schriftart der Webseite. Idealerweise kommst du dem Leser entgegen. Gestalte Webseiten, die ohne Umwege lesbar sind, damit die Nutzerfreundlichkeit nicht sinkt.
Schriftgröße anpassbar machen
Einige Browser unterstützen eine Leseansicht, die du in der URL-Zeile in deinem Browser findest („Blatt“ Symbol). Hier sind Nutzer in der Lage, Schriftgröße und weitere Einstellungen vorzunehmen. Es stellt eine zusätzliche Option dar. Es ist kein Grund, die eigentliche Lesbarkeit der Website nicht zu optimieren.
Fazit: welche Schriftart und Schriftgröße?
Zusammen bewirken die beiden Punkte Schriftgröße und Schriftart viel. Sie zeigen, wie wichtig es ist, jeden Bereich der Webseite zu optimieren. Mit der richtigen Wahl profitierst du von:
- Erhöhte Lesbarkeit
- Leichteres lesen
- Benutzer konzentrieren sich mehr auf den Inhalt
- Ansprechendes Gesamtbild
- SEO freundlicher
Wie du siehst, ist es essenziell, eine passende Schriftart und Schriftgröße zu wählen. Welche nimmst du?
Wichtig für Websites ist natürlich der Text an sich. Möchtest du Blogartikel schreiben lassen?